Eine Glasmanufaktur, Burg Křivoklát, Brauerei Krušovice und ein ČD Eisenbahn Museum, aber fangen wir von vorn an.
Unsere Anreise mit dem Zug von Dresden nach Beroun war angenehm und pünktlich. In Prag hatten wir 90 Minuten Zeit und nutzten sie für ein kleines Picknick in dem total überlaufenen Bahnhof. Unsere Freude war groß, als wir Nathalie und Mario, OR4K, Bernadett und Alain, ON7SG sowie Karel, ON4CIR trafen und gemeinsam mit dem Zug nach Beroun fuhren.
Im Bahnhof Beroun gegen 14 Uhr angekommen, erwartete uns ein großes Schild „FIRAC“ und Jana (extra engagiert als Dolmetscherin). Wer wollte, konnte den Transfer zum Hotel in Anspruch nehmen. Wir haben unser Gepäck mitfahren lassen und die sieben Minuten zu Fuß bewältigt. Wie üblich am ersten Tag, Begrüßung, Schwatzrunden und natürlich schmeckte auch das Bier in der Bar. Insgesamt waren 30 Teilnehmer und 7 Gäste angereist.
Am Donnerstag den 10. Oktober fand dann der Kongress statt. Die Ergebnisse des Kongresses werden in einem gesonderten Beitrag bekanntgegeben.
Die Medaillen und Urkunden der letzten FIRAC-Conteste wurden an die Gewinner übergeben.
Die Funkstation mit dem Sonderrufzeichen OL60FIRAC wurde von Peter Kokai, HA7PK, Präsident der FIRAC, eröffnet.
Am Nachmittag führte uns Jana durch Beroun und zeigte uns die Sehenswürdigkeiten. Mit 20.800 Einwohnern ist die Stadt nicht all zu groß und überschaubar. Zu sehen waren Reste der alten Stadtmauer, das Rathaus und verschiedene historische Häuser.
An dieser Stelle einige Zeilen über das Hotel. Es liegt etwa nur 200 Meter vom historischen Stadtkern entfern. Die vier Sterne, die wir am Eingang sehen, waren voll zutreffend. Sauberes Zimmer und sehr nettes Personal, was auch teilweise deutsch spricht. Wir haben vorwiegend im Hotel Vollpension bekommen, das Essen war immer reichlich, abwechslungsreich und hat geschmeckt.
Am Freitag den 11. Oktober holte uns ein Bus zur Fahrt in das Glaswerk Nižbor ab, was seit 1846 in Betrieb ist. Dort konnten wir aus nächster Nähe (keine zwei Meter) den Glasbläsern bei ihrer Arbeit zusehen. Das war sehr interessant, aber Arbeitsschutz … naja.
Unser Mittag nahmen wir in einem Restaurant nur wenige Gehminuten von dem Glaswerk entfernt, ein. Weiter ging es dann mit dem Bus zur Burg nach Křivoklát, deutsch: Pürglitz. Außer altem Gemäuer war nicht viel zu sehen. Die Innenräume waren außer der Kapelle, der Bibliothek und der Folterkammer wenig ausgestattet.
Der nächste Tag, Samstag 12. Oktober, war voller Erwartung. Es ging mit dem Bus nach Krušovice. Ich denke, eine weitere Erläuterung ist hier nicht nötig. Jedenfalls ging es nach dem Rundgang in der Brauerei, die sehr interessant war, zur Bierverkostung. Vier verschiedene Sorten wurden ausgeschenkt, jeder konnte so viel probieren, wie er verträgt bzw. den Weg zum Bus noch allein findet. Es blieb natürlich alles im Rahmen. Als Wegzehrung bekam jeder noch eine Büchse „Bohem“. Die Brauerei wurde wahrscheinlich 1517 aufgrund des Sankt-Wenzel-Vertrages gegründet.
Am Nachmittag besuchten wir das ČD Eisenbahnmuseum Lužná u Rakovníka. Es befindet sich im Gelände der ehemaligen Buschtěhrader Eisenbahn (private Eisenbahngesellschaft Österreichs von 1855 bis 1922). Hier kreuzen sich die Strecken Prag – Chomutov und Lužná u Rakovníka–Rakovník. Das Museum beinhaltet die größte Sammlung von historischen Fahrzeugen der ČD. Durch die Anlagen führte uns ein junger, sehr engagierter Mitarbeiter des Museums in deutscher Sprache. Die Führung war sehr interessant, vor allem für Nichteisenbahner.
Im Hotel angekommen, überraschten uns beim Abendessen vier Musiker mit ihren Saxophonen. Ich bin zwar kein Freund von Blasmusik, aber was sie da spielten, war ganz ordentlich. Den Teilnehmern hat es so gefallen, das um Zugabe gebeten wurde – und sie spielten weitere 30 Minuten.
Dieses war auch zugleich der Abschluss eines sehr schönen und freundschaftlichen Kongresses. Den Organisatoren, Herrn Vokoun, Herrn Šmehlík, Frau Šmerhová, Herrn Paleček und unserer Dolmetscherin, Frau Havlová, gehört unser besonderer Dank.
Am Vortag hatten wir von der Bahn eine E-Mail !! bekommen, dass unser geplanter Zug von Beroun nach Prag nicht verkehrt. Aber wir bekamen eine alternative Verbindung angeboten. Nach dem Mittag sind wir mit dem „City Elefant“ nach Prag gefahren. Dort hatte leider der Zug nach Dresden, der aus Ungarn kam, 45 Minuten Verspätung. Zum Glück hatten wir Platzkarten, denn der Zug war mehr als ausgelastet. Gegen 18 Uhr erreichten wir Dresden, trotzdem war es eine angenehme Fahrt.
Das waren unsere persönlichen Eindrücke vom Kongress. Es gäbe noch mehr zu berichten, das würde aber den Rahmen sprengen. Einen herzlichen Dank an Frau Jana Havlová, Dolmetscherin und Fotografin beim Kongress und Detlef Rämsch, DL8DWL, die freundlicherweise die Fotos zur Verfügung gestellt haben.
Steffen Schwarzer, DL9DRF und XYL Monika