In diesem Beitrag möchte ich meine Erfahrungen beim Bau und der Nutzung einer universellen Stromversorgung beschreiben. Nun, in meinem Hobby Keller habe ich einige Stromversorgungen der unterschiedlichsten Leistungsklassen. Aber was passiert, wenn ich mal „Outdoor“ arbeiten möchte? Jedes Gerät hat einen anderen Stecker und ich bin kein Freund von fliegenden Verdrahtungen an einer Batterie.
Was stellte ich mir vor?
- 12VDC Batterie LiFePO4 mit 30Ah und eingebauten Batteriemanagementsystem (BMS). Ein Kompromiss zwischen „Geldbeutel und Wollen“, den Abmessungen sowie dem Gewicht. Eine AGM o.ä. fallen durch Gewicht und geringe Leistungsdichte aus.
- Eine Kontrolle der Batteriedaten mittels einer App und Speichermöglichkeiten. Hier gab es bei einem günstigen Anbieter eine Option „50A Amperemeter, DC Power Voltmeter, Amperemeter Batterie, Kapazität Tester, Spannung- und Temperaturtester“ zu einem unschlagbaren Preis.
- Die Spannungsausgänge sollten geschützt und ein „Tiefenendladeschutz“ vorhanden sein. Jede Batterie ist dankbar dafür. Das BMS greift zu spät.
- Alle Ausgänge der bei mir vorkommenden Spannungen sollten vorhanden sein. Ebenso eine Lademöglichkeit für das Handy.
Ein entsprechender Transportkoffer war noch im Fundus, die Batteriepasste perfekt hinein. Die Überwachungs- und Messtechnik wurde in ein gebrauchtes Gehäuse mit Klarsichtdeckel eingebaut und ein Batteriehauptschalter, die entsprechenden Sicherungen sowie die Ausgangsbuchsen wurden verbaut. Ein Füllmaterial sorgt für zusätzliche Stabilität.
Meine bestellte Lieferung war auch schnell eingetroffen und es trat eine gewisse Ernüchterung ein. Der Tiefenendladeschutz. Das Relais mag ja 30 Ampere schalten, aber nicht über die Ausgangsklemmen. Also Planänderung und nur noch die KFZ-Buchse, DIN-Buchse sowie die beiden 4mm Bananenstecker Ausgänge (einmal mit Knebel) werden darüber geschalten (jeweils mit 5 Ampere träge Sicherungen 6,3mm x 32mm abgesichert). Für die 25 sowie 50 Ampere Power Polbuchse ist das BMS bzw. die 16 Ampere Sicherung gefragt und natürlich der „Benutzer“, Hi. Auch noch ein anderes Problem tat sich auf, die Spannungsversorgung der Messplatine muss von der Batteriespannung entkoppelt werden (independent power supply – unabhängige Stromversorgung). Ok, es gab einen sehr kleinen, isolierten 1:1 DC/DC Converter. Platz für eine Hilfsplatine war auch vorhanden. Alles Bestens bis ich beim Testen eines VHF-Handfunkgerätes Störspitzen in unmittelbarer Nähe zur Stromversorgung empfangen hatte, die eindeutig vom DC/DC Converter herrührten. Jetzt war ich platt, aber jeweils ein Ferritring über die Ein- und Ausgangskabel brachte die notwendige Entstörung. Es gibt sicherlich andere Mess- und Auswertesysteme, aber für den Preis kann ich es jedenfalls nicht selber bauen! Aufwand und Nutzen sollte stimmen. Die Verdrahtung der Leistungsseite erfolgte mit 4mm² Kupfer.
Die Einbauten habe ich zum Schutz mit Styropor abgedeckt. Dadurch lassen sich noch verschiedene Adapterkabel unterbringen. Es ist lediglich die Anzeige des Batteriecontrollers zu sehen.
Zum Schluss noch der Schaltplan des USV-Koffers.
Meine bisherigen Erfahrungen im praktischen Umgang mit dem USV-Koffer haben mir bestätigt, dass es ein lohnendes Projekt gewesen ist. Weiterführende Fotos findet ihr auf meiner qrz.com. https://www.qrz.com/db/DH1DZ
Vielleicht habe ich mit meinem Beitrag den einen oder anderen angeregt, über diese Thematik mal nachzudenken. Erfahrungsaustausch gern unter call@darc.de.
Gerne kann jedes EFA-Mitglied seine Projekte hier auf der Website veröffentlichen. Eine Anfrage im Kontaktformular https://efa-dl.com/kontakt/ reicht aus. Ich habe es auch so gemacht. Warum sollte man das Fahrrad zweimal erfinden? Wir haben ein experimentelles Hobby!
Eine schöne Zeit von Dieter Zilske, DH1DZ