DH1DZ-SEG100D

SEG 100D – Ein Rendezvous mit einer alten „Lady“.

In Kurzwellen-Runden hatte ich immer wieder mal den Begriff SEG 15D [1] und SEG 100D [2] als verwendeten Transceiver gehört und bin neugierig geworden. Die OMs waren von der Einfachheit, Robustheit und der Übertragungsqualität sehr angetan.

Also flugs „Google“ befragt. Ein Militär-Kurzwellenfunkgerät vom Funkwerk Köpenick könnte mich interessieren.

Von Jochen, DG0LG, aus Leipzig habe ich mir weitere Infos eingeholt, ebenso habe ich mich bei der Military Radio Runde [3] auf 3.675 MHz, Mode USB umgehört und zack, konnte ich mir von einem Funkfreund eine SEG 100D abholen. Nach einer kurzen Einweisung und einem Test lag das Funkgerät dann im Kofferraum. Von der Bedienung ist die SEG 100D recht einfach gehalten [4].

Ja, ich wusste das sie groß und schwer ist, aber die Realität war schon imposant.

BezeichnungTypGewicht
Empfänger-Sender-SteuergerätESS 1008.8 Kg
Linearer LeistungsverstärkerLLV 10013,5 Kg
Netzgerät (Standard)NG 10022,2 Kg

Jetzt galt es, den entsprechenden Platz im Shack zu finden.

Die erste Ernüchterung. Die SEG 100D konnte mit dem internen Automatik Tuner meine ZS6BKW Antenne nicht anpassen. Was ist passiert. Die SEG 100D kann nur bis zu einem SWR 1:3 anpassen. Eine Kontrollmessung mit dem Nano VNA zeigte ein SWR von 1:4.

Aber es gibt ja noch das AAG 100 (Antennenanpassgerät für ein SWR>3) mit einem Gewicht von 9,8Kg.

Bezeichnung TypGewicht
AntennenanpassgerätAAG 1009,8 Kg

Also wieder in die Spur. Über meinen Funkfreund hat die Beschaffung auch diesmal geklappt.

Zwischenzeitlich habe ich die Zeit genutzt, die SEG 100D weiter zu überprüfen. Eine nicht funktionierende Skalenhintergrundbeleuchtung für die Frequenzeinstellung hatte sich als defekte gelbe LED gezeigt.

Nun, ich bin ein wenig vorbelastet. Von 1977 bis zur Wende war ich bei der DR in der Funkwerkstatt in Bitterfeld tätig und da wurde alles repariert. Es gibt genügend Literatur zur Fehlersuche und deren Beseitigung.

Da der RX/TX der SEG 100D soweit in Ordnung war, habe ich nun das AAG 100 überprüft.

Symmetrischer Ausgang. Einen Eigenbau Dummyload mit 250 Watt (Beryllium Oxide) angeschlossen, dabei den Hinweis „Keine 100 Watt nehmen“ nicht beachtet, und einen Dummy beim TX-Test „gehimmelt“.

Die SEG gibt in den Spitzen mehr als 100 Watt ab, aus 50 Ohm wurden 10 kOhm mit allen unerklärlichen Begleiterscheinungen! Nach dem Starten der Abstimmung hörte man die entsprechenden Relais kurz klackern, danach schlagartig Ruhe. Als einziges leuchtet die LED im Netzteil. Ups, was ist passiert? Die Sicherung von 1,6 Ampere in dem NG, die ESS und AAG versorgt, war defekt.

Laut Schaltplan sind es nur zwei Baugruppen die etwas mehr „Strom“ ziehen. Ein Schaltregler der aus 22V DC die 5V DC für die ICs liefert, inklusive Thyristorüberspannungssicherung. Dieser war einfach zu testen und erwies sich nicht als Fehlerquelle.
Also konnte es nur die Platine „Temperaturauswerter/Zerhacker“ sein (+/- OPV Versorgungsspannung u.a.).

Austausch von DDR Kondensatoren am Antennenanpassgerät AAG100.

Zwischenzeitlich habe ich mir die Karten gelegt und eine Lösung mit einem 80/40m Dipol in Erwägung gezogen und das AAG soll für 160 Meter dienen.

Weitere Informationen sind auf QRZ.com [5] zu finden.

Quellen:
[1] SEG15D – Funkwerk Köpenick
[2] SEG100D – Funkwerk Köpenick
[3] Military Radio Runde
[4] RFT – SEG-100D Dokumentation DE
[5] QRZ.com DH1DZ

Einen Erfahrungsaustausch gerne unter: DH1DZ@DARC.de.
Danke fürs Lesen, bis bald auf den Bändern.

73, de Dieter Zilske, DH1DZ