Nachdem ich 2022 als Nicht-FIRAC-Mitglied erstmalig am FIRAC-Contest HF SSB teilgenommen hatte (Platz 7) war ich natürlich hochmotiviert, 2023 als FIRAC-Mitglied teilzunehmen.
Leider läuft nicht immer alles nach Plan. Bei mir stand eine Reha an, Wunschtermine rechtzeitig an die Klinik weitergegeben. Das Ergebnis war dann leider nicht wie gewünscht, der Contesttermin lag in der Rehazeit. Was tun?
Klar doch, das Gepäckvolumen im Auto wurde um 100% aufgestockt und eine komplette Fieldday-Station mit verladen – durch sowas lasse ich mich nicht stoppen. Ausgang zu kriegen am behandlungsfreien Sonntag war kein Problem, von Frühstück und Mittag abgemeldet – geschenkt.
Es begann mit der Suche nach einem guten Platz für den Aufbau der Station – in völlig unbekanntem Terrain nicht ganz so einfach. Die Berge in der Umgebung waren okay, aber bewaldet. Auf einen Aussichtsturm wollte ich aber auch nicht alles schleppen, 148 bzw. 172 Stufen sind dann doch ein Argument – sogar für einen Spitzensportler wie mich mit lediglich 115kg Kampfgewicht (und ehrlich, untrainiert) Was nun? Bleiben die offenen Ackerflächen. Etwas passendes gefunden neben einer Weide mit Zaunpfosten zur Mastbefestigung …
Sonntagmorgen, um 08:00 Uhr Küchenzeit beginnt der Contest, Wecker klingelt um 06:00 Uhr, schnell ins Auto, 06:30 Uhr vor Ort. Der Aufbau der Station mit 40m und 80m Eigenbau-Weidezaundrahtdipol konnte einschließlich Windschutz bis zum Start gerade realisiert werden – puh, Glück gehabt. Mir ist warm, klasse.
07:17 UTC, das erste QSO auf 80m als DL/PA1VS ist getan, geht doch. Es ist ein herrlicher Sonntagmorgen in der Nähe von Bad Rothenfelde bei Osnabrück. Am 12.11.2023 ist der Himmel die ganze Zeit grau, der Wind frischt langsam deutlich auf, Außentemperatur sind immerhin 6°C plus. Der Windschutz hilft zwar, bringt aber nicht so richtig viel. Dagegen war ich zwar relativ gut gekleidet – aber nur relativ …
09:04 UTC, 33 QSO sind getätigt. 80m geht inzwischen nichts mehr. Und mein Hoffnungsträger, das 40m Band? Tja, da waren meine „Landsleute“ aus den niederen Landen mit ihrem „PA-Beker Contest“ (Holland-Cup) dermaßen aktiv, dass für mich definitiv keine Chance war, andere Stationen zu hören. Von meinem Heimatstandort in NL war das 2022 kein Thema da der Wellensprung mich nicht berührt hat, in Deutschland aber schon. Noch eine Stunde probiert, keine Chance.
Aufgrund des stärker werdenden Windes ging mir sehr bald ein Cartoon aus der Reenactment Gruppe durch den Kopf: Bild: Historische Gruppen zelten, Schnee liegt hoch. Aus dem einen Zelt der Ruf: „Scheiß Kälte“, Antwort aus dem Nebenzelt: „Selber scheiß Kelte“. Okay, hier in der Gegend (Varusschlacht) waren eher die Römer unbeliebt. So ähnlich habe ich mich – auch ohne meine mittelalterliche Gewandung, gefühlt als ich dann schweren Herzens der Entschluss gefasst habe die Station wieder abzubauen.
Positiv denken ist mein Lebensmotto seit langem, ich wurde belohnt, während des Abbaus zogen mehrere große Gruppen Kraniche über meinen Standort – die sehe ich bei mir zuhause nie. War ein schöner Abschluss des Frierens.
Log eingereicht, Ergebnis mitgeteilt bekommen und dezent überrascht. Ein großer Teil der QSO´s wurde nicht anerkannt. Die Erklärung ist einfach: Teilnehmende Stationen haben bei diesem Contest ihre Logs nicht eingesandt. Meine Bitte an alle Teilnehmenden: Bitte sendet ein, gerne auch als Checklog mit nur 2 Eintragungen, Ihr unterstützt die Teilnehmenden. Obere Plätze hatte ich eh nicht erwartet da ich früh abbrechen musste, ein bisschen mehr aber schon. Was solls, wir werden in 2024 sehen was geht.
Der nächste FIRAC-Contest KW in CW findet am 10. März 2024 statt. In meiner Zeit bei der Luftwaffe 1980 habe ich Morses Zeichen im Staatsauftrag hören dürfen (160 Zeichen/Minute dauerhaft in Tests bestanden) – aber das ist schon etwas mehr als 3 Tage her – und geben sowie Klartext ist eine andere Nummer. Mal schauen, ob ich mich fit genug fühle um an diesem CW-Contest teilzunehmen. Teilnahme ist noch offen, ich nehme die Herausforderung an – und werde die Teilnehmer dann um 15 wpm bitten …
Ich freue mich, Euch im nächsten Contest, aber auch in den FIRAC- und EFA-Runden zu hören.
Mit nur den besten Wünschen aus den niederen Landen vy 73 77 Volkwin Siebe, PA1VS